Grundwasser
Das Frühjahr des Jahres 2001 werden viele Nauheimerinnen und Nauheimer so schnell nicht vergessen. Insbesondere im Wohngebiet "Im Teich" stand das Grundwasser in zahlreichen Kellern. Wiesen, Äcker und Waldflächen waren überflutet.
Aber auch das Gegenteil kennen wir. In den 1970er und 1990er Jahren fielen die Grundwasserstände im Hessischen Ried auf Grund geringer Niederschläge dramatisch ab.
Hohe und niedrige Grundwasserstände im Hessischen Ried sind eigentlich etwas völlig Natürliches. Im Bereich von Siedlungen oder landwirtschaftlich genutzten Flächen haben sie aber für betroffene Bürger oft dramatische Folgen.
Die Gemeinde beschloss auf Grund der negativen Auswirkungen der hohen Grundwasserstände des Jahres 2001 ein Konzept des Wasserexperten Dr. Heiko Gerdes umzusetzen: Am Rande der Wohnbebauung Im Teich werden insgesamt 6 Brunnen geschlagen, die über eine automatische Steuerung immer dann Grundwasser fördern und über eine Leitung in den Schwarzbach pumpen, wenn der Grundwasserspiegel besonders hoch ist. Dadurch wird der Anstieg des Grundwassers begrenzt, Katastrophen, wie voll gelaufene Keller, werden vermieden. Zusätzlich sorgt ein Überlauf am Graben nahe dem Wohngebiet dafür, dass bei einem bedrohlichen Anstieg des Wasserspiegels im Graben zusätzlich Grabenwasser zum Schwarzbach gepumpt wird.
Ende 2003 konnte die rund 350.000,00 Euro teure Anlage in Betrieb genommen werden. Und bereits im Januar 2004 schalteten sich die ersten beiden Pumpen ein und sorgten dafür, dass der Grundwasserspiegel Im Teich auf einem konstanten, nicht bedrohlichen Niveau gehalten wurde. Seitdem erfüllt die Anlage die in sie gesetzen Hoffnungen. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass jede Technik ihre Grenzen hat. Die Tatsache, dass die Brunnengalerie bis heute das Wohngebiet im Teich vor allzu hohen Grundwasserständen bewahren konnte, heißt nicht, dass dies für alle Zeit garantiert wäre.